Marina & Hannes' Weltreise

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Many crazy people in India

Nach den beschaulichen und ruhigen Tagen in den Bergen Nepal war die Ankunft in Delhi wie ein Schlag ins Gesicht. Denn Indien ist nicht ruhig und beschaulich, Indien ist laut und derbe und bunt und dreckig und herzlich und dazu kommt: es herrschen 45 Grad in Delhi und die gefühlte Luftfeuchtigkeit beträgt 100%! Diese Mischung ist so heftig, dass wir die ersten Tage im Subkontinent nur schwitzend unterm Ventilator (ja, als Budget-Reisende haben wir auf den Luxus eines Zimmers mit AC verzichtet) lagen und dabei versuchten uns so wenig wie nur möglich zu bewegen! Es war also ziemlich schnell klar: so geht das nicht, wir müssen in den Norden, in die Berge, irgendwohin wo die Temperaturen erträglich sind 🙂

Nach einigen stundenlangen Busfahrten, bei denen wir wegen der völlig irren Fahrweise der Inder Todesängste ausgestanden haben, haben wir ihn dann gefunden, unseren Wohlfühlort in Indien: McLeod/Gansh, ein Bergdorf in dem die Tibetische Regierung mit vielen Flüchtlingen im Exil lebt. Hier fühlen wir uns sofort wohl, die Tibeter sind den Nepali sehr ähnlich, einfach sehr freundliche, lebensfrohe Leute die durch die Wolken die Sonne sehen. His Holiness den Dalai Lama haben wir tatsächlich auch zu sehen und hören bekommen und nachdem wir uns einige Stunden über die Situation in Tibet informiert haben und und einige Tibeter ihre Lebensgeschichte erzählt haben, sind wir zutiefst erschüttert vom Leid das die chinesische Regierung über dieses Land und seine Leute gebracht hat und noch immer bringt! Da wir recht schnell gemerkt haben dass die große Grupe von New-Age Westlern die hierher kommt um ihr Karma zu verbessern und um buddhistischer als jeder Buddhist zu sein, nicht unsres ist, waren wir heilfroh als wir in Finn und Anja 2 Backpacker getroffen haben, die genau zu diesem Zeitpunkt das Gleiche im Sinn hatten wie wir: die WM! Mit den beiden haben wir, soweit Strom vorhanden war (@ Flops: nochmal vielen Dank für den Liveticker beim Deutschland Spiel!), alle Spiele angeschaut, dazu zu viel getrunken und geraucht und das Leben einfach genossen! Die Zeit dort war so schön, dass wir uns fast 3 Wochen lang nicht überwinden konnten, weiterzureisen 🙂

Irgendwann haben wir uns dann schweren Herzens von McLeod, Finn und Anja verabschiedet und uns wieder in die Hitze des Flachlandes gewagt! In Amritsar steht das heiligste Gebäude der Sikh der „Golden Temple“. Dazu findet hier jeden Abend das völlig absurde Prozedere der Schließung der indisch-pakistanischen Grenze statt, wobei sich die Anhänger beider Nationen wie die Irren aufführen und vor Nationalstolz fast platzen! Nach einem Abend mit einem jungen Inder und dessen Freunden bei ihm zuhause mussten wir dann auch feststellen, dass die BRAVO aufklärungstechnisch hier noch so einiges zu tun hätte – absurde Vorstellung von den Blumen und den Bienen haben die Leute hier 🙂

Nach einer 25h Fahrt im Schlafwaggon (an die Deutsche Bahn: hier gibt es nie Klima und keiner zahlt dafür Entschädigungsgelder!!!) durften wir es dann tatsächlich sehen, das schönste Gebäude der Welt: das Taj Mahal bei Sonnenaufgang! Dieses Gebäude ist so wunderschön, dass man dazu nicht viel sagen kann, außer: es berührt die Seele wenn man davor steht! Als nächstes steht eine Stadt auf dem Programm über die im Reiseführer als erstes steht: nichts für Leute mit schwachen Nerven! Es geht um Varanasi, heiligste und älteste Stadt Indiens, das Mekka aller Hindus und die wahrscheinlich dreckigste und übelriechendste Stadt der Welt! 24h jeden Tag werden hier die Leichen verbrannt, im Schnitt 240 pro Tag, die Asche wird dann in den Ganges gestreut. 5 Meter weiter nehmen Leute ihr „heiliges“ Bad im (unglaublich verdreckten) Fluss, waschen ihre Wäsche und Trinken das Wasser – ein für unser Verständnis völlig unglaubliches Schauspiel dass sich jeden Tag wiederholt. Zum Abschluss unser Indien Reise haben wir noch 2 Tage in Kalkutta verbracht um dann, wie es sich für Indien gebührt, mit 9-stündiger Verspätung nach Bangkok zu fliegen.

Alles in allem hat Indien uns wohl sehr nachhaltig geprägt, das Reisen hier ist anstrengend, jeden Tag, es ist nervenzehrend. Auf der anderen Seite haben wir wunderschöne zwischenmenschliche Momente und eine unglaubliche Herzlichkeit erlebt von diesen Menschen die so sehr festhängen zwischen ihrem traditionellen Glauben und dem Wunsch westlich zu sein.

1 Kommentar»

  Anja wrote @

hey ihr 2 – „schoene“ fotos:) hoffe, ich kann nachlegen, wenn ich zureuck bin, verzweifel mal wieder am indischen internet.
der sueden ist uebrigens auch beim monsum schoen!
vergesst nicht, die seite „up-zu-daten“, bin schon neugierig, wie es bei euch weiter geht.
liebe grusse aus kerala!


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